"Ich will doch niemanden ausspionieren!" Das hören wir oft von Inhabern kleiner und mittlerer Unternehmen. "Ich bin doch nicht Facebook. Warum soll ich meine Patienten oder Mandanten mit so einem Banner nerven?"
Doch die rechtliche Realität (TTDSG/DSGVO) macht keinen Unterschied, ob Sie ein Weltkonzern, eine Kanzlei oder ein lokaler Dienstleister sind. Wer technisch bestimmte Daten lädt oder Drittanbieter-Dienste nutzt, braucht eine echte Einwilligung. Und genau hier machen 80 % der kleinen Websites einen entscheidenden Fehler.
Die Frustration ist verständlich. Niemand mag Cookie-Banner. Sie stören, sie verdecken das Design und der Besucher muss klicken, bevor er die eigentlichen Inhalte sieht.
Der Fehler: Das "Alibi-Banner"
Viele Websites nutzen noch immer einfache Leisten am unteren Bildrand: "Wir nutzen Cookies, um unsere Dienste anzubieten. [OK] / [Ausblenden]"
Vielleicht haben Sie so etwas auch auf Ihrer Seite. Das Problem: Diese Banner sind seit diversen Gerichtsurteilen (u.a. BGH "Planet49") faktisch wertlos und oft abmahnfähig.
Warum? Weil eine Einwilligung (Consent) freiwillig und aktiv erfolgen muss, bevor Daten fließen. Ein einfaches "Hinweis-Banner", das Cookies im Hintergrund schon längst geladen hat, bevor der Nutzer überhaupt klickt, verstößt gegen das Gesetz. Sie brauchen einen echten "Consent-Manager", bei dem der Nutzer aktiv "Ja" oder "Nein" sagen kann.
Die Falle: Google Maps & YouTube
"Aber ich setze doch gar keine Tracking-Cookies!" Sind Sie sicher?
Fast jede Firmenwebsite nutzt externe Funktionen:
- Eine interaktive Google Maps Karte auf der Kontaktseite ("Anfahrt").
- Ein eingebettetes YouTube-Video (z. B. ein Imagefilm oder eine Erklärung).
- Ein Buchungstool für Termine.
Sobald ein Besucher diese Seite betritt, baut sein Browser eine Verbindung zu den Servern dieser Anbieter (oft in den USA) auf. Dabei werden IP-Adressen übertragen. Ohne vorherige Einwilligung ("Darf Google Maps geladen werden?") ist das ein Datenschutzverstoß.
Ein korrektes Cookie-Tool blockiert die Karte so lange, bis der Nutzer sein "Ok" gegeben hat. Lädt die Karte sofort beim Seitenaufruf? Dann haben Sie ein Problem.
Die Lösung: Echte Consent-Tools statt Skripte
Verlassen Sie sich nicht auf uralte Plugins oder selbstgebaute Hinweis-Leisten. Es gibt professionelle Lösungen (wie Borlabs Cookie, Complianz oder Usercentrics), die technisch sicherstellen, dass:
- Erst geladen wird, nachdem geklickt wurde (Opt-In).
- Der Nutzer einzeln auswählen kann (Essenziell, Marketing, Externe Medien).
- Ein Widerruf jederzeit möglich ist.
Das sieht zwar immer noch nicht schön aus, schützt Sie aber vor teuren Bußgeldern der Datenschutzbehörden und Abmahnungen durch Wettbewerber.
Fazit
Datenschutz ist lästig, aber im Jahr 2025 unvermeidbar. Ein "Alibi-Banner" schützt Sie nicht – es wiegt Sie nur in falscher Sicherheit.
Hinweis: Wir sind Web-Entwickler, keine Anwälte. Dieser Artikel beleuchtet technische Standards, stellt aber keine Rechtsberatung dar.
Lädt Ihre Google-Karte ohne Erlaubnis? Unser Website-Check prüft nicht nur Cookies, sondern auch, ob Sie die technischen Grundlagen für Datenschutz einhalten.
