Website-Baukasten vs. Profi: Wann Selbermachen sich rächt

17. Januar 2025
Website-Baukasten vs. Profi: Wann Selbermachen sich rächt

Die Verlockung aus der TV-Werbung Es sieht so einfach aus: Ein paar Klicks hier, ein schönes Foto da, Text einfügen – fertig ist die Firmenwebsite. Und das alles für 9 Euro im Monat. Baukasten-Systeme wie Wix, Jimdo oder Squarespace haben ihre Daseinsberechtigung und machen es Laien leicht, "online" zu gehen.

Für den Hobby-Fotografen oder den lokalen Kaninchenzüchter-Verein sind diese Lösungen fantastisch. Doch für ein Wirtschaftsunternehmen – egal ob Handwerksbetrieb, Kanzlei oder Praxis – birgt der Baukasten Risiken, die in der Werbung verschwiegen werden.

Hier sind die drei Gründe, warum sich die vermeintlich billige Lösung oft als Geschäftsbremse entpuppt.

1. Die "Miet-Falle" (Sie besitzen nichts)

Das ist der größte Unterschied, den viele übersehen: Bei einem Baukasten gehören Ihnen Ihre Website nicht. Sie mieten sie nur.

Solange Sie die monatliche Gebühr zahlen, ist alles gut. Aber was, wenn der Anbieter die Preise verdoppelt? Oder wenn Sie mit der Seite zu einem anderen Anbieter umziehen wollen? Das geht nicht. Sie können den Baukasten nicht "mitnehmen". Sie können den Code nicht herunterladen. Wenn Sie kündigen, wird Ihre digitale Existenz gelöscht. Sie fangen bei Null an.

Bei einer professionellen Lösung (z. B. auf Basis von WordPress oder modernem Code wie Next.js) gehören die Daten Ihnen. Sie können den Hoster wechseln, wann immer Sie wollen. Sie sind der Eigentümer Ihres digitalen Hauses, nicht nur der Mieter.

2. Die unsichtbare Handbremse (SEO & Technik)

Baukästen müssen für jeden funktionieren. Deshalb laden sie im Hintergrund riesige Mengen an Programmcode, um alle Eventualitäten abzudecken.

Das Ergebnis: Viele Baukasten-Seiten sind technisch "aufgebläht".

  • Ladezeit: Sie sind oft langsamer als handcodierte Seiten, was Google abstraft (siehe unser Artikel über Ladezeiten).
  • SEO-Grenzen: Sie können grundlegende SEO-Einstellungen vornehmen, stoßen aber schnell an Grenzen, wenn es um technische Details wie "Strukturierte Daten" oder Server-Einstellungen geht.

Sie haben vielleicht eine hübsche Hülle, aber unter der Haube läuft ein Motor, der für Rennen (Google Ranking Platz 1) nicht gebaut ist.

3. Die Kostenfalle (Langfristig teurer)

Rechnen wir nach: Ein "Business-Tarif" bei einem Baukasten kostet oft zwischen 20 € und 30 € im Monat (damit die Werbung des Anbieters verschwindet und Sie eine eigene Domain haben).

Kosten in 5 Jahren: ca. 1.500 € bis 1.800 €.

Wert nach 5 Jahren: 0 € (da Sie nichts besitzen).

Eine professionell erstellte "One-Time"-Website kostet vielleicht einmalig 1.000 € bis 1.500 € plus minimale Hosting-Gebühren (ca. 5 €/Monat). Nach zwei bis drei Jahren ist die Profi-Lösung oft günstiger als das Abo-Modell – und Sie haben einen echten Vermögenswert geschaffen.

Fazit: Werkzeug muss zum Anspruch passen

Wenn Sie nur eine digitale Visitenkarte brauchen, die niemand finden muss: Nehmen Sie einen Baukasten. Wenn Ihre Website aber Kunden gewinnen soll, bei Google gefunden werden muss und rechtlich sicher sein soll, ist der Baukasten oft ein goldener Käfig. Investieren Sie lieber einmal in Eigentum als dauerhaft in Miete.

Steckt Ihre Seite in einem Baukasten fest? Unser Scanner erkennt oft an der technischen Struktur, ob Ihre Seite auf einem Baukasten basiert und welche technischen Nachteile das für Sie aktuell hat.